Martinsumzug
Überlieferung
Ab dem Jahr 334 war Martin Soldat der Kaiserlichen Garde in Amiens (Frankreich). In einer Winternacht begegnete er am Stadttor einem unbekleideten armen Mann. In einer Tat der Barmherzigkeit teilte Martin seinen Mantel mit dem Schwert und überließ die eine Hälfte dem Bettler. In dieser Nacht erschien ihm Christus im Traum, bekleidet mit der Mantelhälfte, die er dem Bettler gegeben hatte. Hiermit erweist sich Martin als Jünger Jesu.
In der Folgezeit wurden Geschichten von Wundertaten Martins erzählt, unter anderem Totenerweckungen. Im Jahr 371 sollte Martin vom Volk zum Bischof von Tours ernannt werden. Martin, der sich als unwürdig empfand, versteckte sich in einem Gänsestall. Das Geschnatter der Gänse verriet ihn aber. Er wurde gefunden, und er musste das Amt annehmen. Hieraus entwickelte sich der Brauch des Martinsgans-Essens.
Geschichte
Soweit die Überlieferung. Sicher ist, daß Martin im Jahr 316 oder 317 geboren wurde und im heutigen Ungarn aufwuchs. Als Sohn eines römischen Offiziers war er zum Militärdienst verpflichtet und wurde im Alter von 15 Jahren zur Leibwache des Kaisers Konstantin II eingezogen. Während vieler Kämpfe vertiefte sich sein christlicher Glaube und er lies sich mit 40 Jahren aus dem Militärdienst entlassen. Nach einem Einsiedlerdasein begab er sich wieder nach Gallien, wo er im Jahre 361 in Ligugé das erste Kloster des Abendlandes errichtete. 375 errichtete er das Kloster Marmoutier in der Nähe von Tours. Im Jahr 372 wurde Martin zum Bischof von Tours geweiht. Interessant für unsere Region ist, daß Martin 385 in Trier weilte, und bei Kaiser Magnus Maximus die Einstellung des Verfahrens gegen den ketzerischen Bischof Priscillian erwirkte. Nach Martins Abreise wurde Priscillian dennoch hingerichtet. Am 8. November 397 starb Martin 81 jährig und wurde am 11. November in Tours beigesetzt. Dieser Tag wurde zu seiner Verehrung festgesetzt. Schon kurze Zeit nach seinem Tod wurde Martin heilig gesprochen. Heute ist Martin der Schutzpatron Frankreichs und der Slowakei. Außerdem ist er Patron der Stadt Mainz sowie des Mainzer Doms. Martins Grab befindet sich in der Basilika von Tours.
(Quelle: https://www.heiligenlexikon.de/BiographienM/Martin_von_Tours.htm)
Umzug
Seit vielen Jahren findet am Vorabend des Namenstags, den 10. November wie in vielen anderen Regionen Deutschlands auch in Könen ein Martinszug statt. Der Musikverein organisiert den Zug. Begleitet von vielen Könenern mit ihren Kindern zieht Sankt Martin unter den Klängen des Musikvereins zum Dorfplatz. Die Kinder erleuchten mit zum Teil selbst gebastelten Laternen und Fackeln die Nacht. Am Dorfplatz wird der Zug von einem großen Martinsfeuer empfangen.
Im Anschluss an den Umzug findet eine Verlosung satt. Der Hauptpreis ist eine Martinsgans. Verlierer gibt es jedoch nicht. Für jedes Los erhält man eine Martinsbrezel. Lose sind einige Wochen vor dem Umzug in Könener Gaststätten und Geschäften erhältlich.
Der Umzug erfreut sich größter Beliebtheit, was sicherlich auch dem Verkauf von Glühwein, Kinderpunch und heißen Würstchen zu verdanken ist. Bei der Durchführung sind sind wir auf die Hilfe der Freiwilligen Feuerwehr angwiesen, die die Straße während des Umzugs absperrt und das Martinsfeuer anzündet und bewacht. Wir badanken uns für ihren Einsatz.