Im Rahmen der Feierlichkeiten zum 115-jährigen Jubiläum gab der Musikverein „Harmonie“ Könen ein ganz besonderes Konzert, bei dem der Dirigent Paul Claes nach 30 Jahren im Amt den Taktstock an die nächste Generation weitergab. Auch der Nachfolger trägt auch einen in Könen und in der Musikszene bekannten Namen: Robin Claes, der Sohn von Paul Claes.

Eröffnet wurde das Konzert wie gewohnt durch die Jugendkapelle. Unter ihrem Dirigenten Robin Claes brachten sie u.a. die Stücke „Barbara Anne“und „Irish Dreams“ zu Gehör. Das begeisterte Publikum ließ die Jugendlichen die Bühne nicht ohne eine Zugabe verlassen.

Nach einer Umbaupause gab Paul Claes den Takt an. Das Programm bestand aus seinen persönlichen Highlights. Darunter klassische Stücke wie die „König Lear“ und das Medley „Maske in Blau“, die die volle Konzentration des Orchesters verlangten. Aber auch Stücke wie „Emotionen“ von Kurt Gäble, oder das Rockmedley „Westernhagen live“ oder der Marsch „Salemonia“ gehören zu seinen Favoriten genauso wie die Polka „Von Freund zu Freund“ mit Solo für Flügelhorn (Mario Fell) und Tenorhorn (Ralf Holzwarth). Vor der Pause wurden langjährige aktive Mitglieder geehrt: Für 30 Jahre: Nadine Baun, für 20 Jahre: Kai Schulz, Sascha Ludwig und Beate Ludwig, für 10 Jahre: Patricia Bach und Laura Holbach.

Geprägt wurde das Konzert aber durch die Würdigung der 30-jährigen Tätigkeit als Dirigent von Paul Claes und seiner Ernennung zum Ehrendirigenten. Landrat Günther Scharz, seines Zeichens Ehrenpräsident des Landesmusikverbands Rheinland-Pfalz,war leider verhindert. Er richtete sich aber persönlich per Brief an Paul Claes, in dem er sich für das jahrzehntelange ehrenamtliche Engagement bedankt, während dessen er den Traditionsverein erfolgreich weiterentwickelt hat. Außerdem drückte er seine Freude darüber aus, dass die musikalische Leitung mit seinem Sohn Robin in der Familie bleibt. Zur Würdigung seiner 30-jährigen Amtszeit erhielt Paul Claes die Dirigentennadel in Gold mit Diamenten der BDMV.

Bevor Paul Claes sein letztes Stück ankündigte, das er als musikalischer Leiter dirigierte, bedankte er sich beim Publikum und den Musikern und verabschiedete sich als Dirigent. Er freut sich auf die Zukunft, in der er als Musiker wieder (Bass-)Klarinette im Verein spielen kann.

Der stellvertretende Vorsitzende Uwe Kohl hob in seiner Dankesrede die wichtigsten Stationen von Paul Claes hervor: Über 40 Jahre aktives Mitglied, 34 Jahre Vorstandstätigkeit, weit über 1000 Stunden Arbeit beim Umbau des Vereinsheims, wobei er auch den Takt angab. Vor allem aber natürlich seine 3 Jahrzehnte als Dirigent, in denen er mit seiner ausgeglichenen Musikauswahl immer für jeden Geschmack die richtige Musik fand. Unter stehenden Ovationen des Orchesters und des Publikums überreichte er dem völlig überraschten Paul Claes die Ernennungsurkunde zum Ehrendirigenten und den Goldenen Taktstock. Außerdem erhielt er als Geschenk der Musiker ein Bilder mit seinen teils legendären Sprüchen und ein Portrait, unterschrieben von allen Musikern. Anschließend übergab er feierlich den Taktstock an seinen Sohn Robin.

Paul und Robin Claes bei der Stabübergabe

In seiner ersten Ansprache als Dirigent bedankte Robin sich bei seinem Vater, der ihm alle Möglichkeiten geboten hatte, in der Musik Fuß zu fassen, und ihm immer hilfreich zur Seite stand.

Das erste Stück das Robin Claes als musikalischer Leiter dirigierte war das Rockmedley „Eighties Flashback“ als Reminiszenz an die 80er Jahre, in denen sein Vater die Dirigentenprüfung absolvierte und das Orchester von Gerhard Claes übernahm. Auch die erste Zugabe „Thank You for the music“ von Abba widmete er seinem Vater. Als krönenden Abschluss gab Paul Claes noch einmal bei der Zugabe „Ein Denkmal für die Blasmusik“ den Takt an. Unter abermals stehenden Ovationen verließ das Orchester um Paul Claes die Bühne, mit der Gewissheit, der Zukunft voller Zuversicht entgegen blicken zu können.